Du betrachtest gerade Austausch über die Ausgestaltung des Zusammenlebens von Weidetieren, Mensch und Wolf mit Parl. Staatssekretärin Bettina Hoffmann

Austausch über die Ausgestaltung des Zusammenlebens von Weidetieren, Mensch und Wolf mit Parl. Staatssekretärin Bettina Hoffmann

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag zuletzt geändert am:Juli 16, 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

Fr. Dr. Bettina Hoffmann, Parl. Staatssekretärin im BMUV, hatte für den 13. Juni 2024 u.a. Vertreter des DJV,
der Landesjagdverbände sowie der Tierhalterverbände eingeladen, um sich über die „Ausgestaltung des Zusammenlebens von Weidetieren, Mensch und Wolf“ auszutauschen.

Der Einladung waren von den Weidetierhaltern u.a. Alfons Gimber, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V. (VDL), Bernd Merscher, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Ziegenzüchter e.V. (BDZ), Karl-Heinz Funke, BMaD und Vorsitzender des Bundesverbandes für landw.
Wildhaltung e.V. (BLW), sowie Vertreter des BRS sowie der der FN gefolgt. In der ca. eineinhalbstündigen Unterredung machte einleitend Fr. Dr. Hoffmann deutlich, dass ihr wie auch Bundesumweltministerin Lemke ein gutes Miteinander von Weidetierhalter und Wolf sehr wichtig sei. Die auf der Herbst-UMK beschlossene Möglichkeit der Schnellentnahme übergriffiger Wölfe u.a. innerhalb von 21 Tagen sei zwar durch das OVW-Urteil gestoppt worden, doch sei dies nicht in der fehlenden Rechtssicherheit, sondern vielmehr der nicht formell korrekten
Beantragung der Abschusserlaubnis begründet. Dies werde in der rasch geplanten Überarbeitung des Praxisleitfadens ausgebessert. 

Rasch nach den einleitenden Worten und Erläuterungen aus dem Fachreferat des BMUV zur aktuellen Sachlage machten die Vertreter der Tierhalterverbände unmissverständlich deutlich, dass es hier insgesamt um ein grundsätzliches Problem und Versagen der Bundesregierung und speziell des Bundesumweltministeriums handele. Es fehle u.a. an der Fachkenntnis zur aktuellen Situation vor Ort in den Betrieben. Die Situation und die Schere der Problematik werde teilweise ignoriert und alles immer wieder auf fehlenden oder unkorrekten Herdenschutz heruntergebrochen. Über Jahre würde sich nichts hinsichtlich Problemlösung bewegen. Man komme, so die Wahrnehmung bei den Weidetierhalter vor Ort keinen Schritt weiter. Würde die Tierhaltung so unüberlegt vornehmen, wie die Entwicklung und unüberlegte Verabschiedung der Beantragungsmöglichkeit und Umsetzung der Schnellentnahme von übergriffigen Wölfen, wären die Weidetierhalter bereits ruiniert. Kritisiert wurde ferner die fehlende Herabstufung der Schutzstatus beim Wolf sowie die Perspektivlosigkeit für die nächste Generation bei diesem Themenkomplex. Völlig ignoriere die Politik, dass es doch der konkreten Umsetzung der Koalitionsvertrages bedürfe. Wo bleibe die Verlässlichkeit der Politik. Diese Tatenlosigkeit treibe die zwangsläufig die Illegalität, so die geäußerte Befürchtung. Die Arbeitsebene des BMUV machte hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise deutlich, dass sofern die Nachbesserung des Praxisleitadens unter Beachtung des OVG-Urteils zur Schnellentnahme erneut bei Gericht zu Fall komme, das BMUV eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes plane. Abschließend zollten die Teilnehmer Fr. Dr. Hoffmann Respekt und Dank, dass sie sich die deutliche Kritik der betroffenen Branche angehört und zugesagt hat, sich für eine rasche Problemlösung einzusetzen. Dies werde zeitnah erfolgen und nicht bis zur nächsten UMK dauern, so Fr. Dr. Hoffmann.